Marie Luise Fleisser Rundgang
Ecke am Stein, Ingolstadt Fleisser-Skulptur, Ingolstadt Altes Zigarrengeschäft, Theresienstrasse Theresienstrasse, Ingolstadt

THERESIEN STRAßE 1

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Nach der Eheschließung mit Bepp Haindl 1935 arbeitete Marieluise Fleißer hier in diesem schmalen Haus im Tabakwarenladen ihres Ehemanns. Die Enge des Hauses empfand sie als bedrückend.

„Dies ist der vierte Tag, seitdem Gustl Gillich, Tabakwarengillich, seinen eigenen Laden am Bitteren Stein aufgemacht hat (…) Man darf nicht verlangen, daß die Leute nach 3 Tagen einen neuen Laden mit Gewalt auskaufen wollen“ (…) „Gustls Kniee sind hinter dem Ladentisch versteckt. …“ (…) „Die verruchte Doppeltür ist schuld daran. In einen Laden muß man unmittelbar von der Straße hineinfallen, wie ist es hier? Man tritt durch die offene Haustür, man muß geradezu mit einer Winkeldrehung im Hausgang stehn, um mit suchender Hand die geschlossene Ladentür zu erreichen.“

aus: Gesammelte Werke Band 2: Eine Zierde für den Verein, S. 9ff


Die wirtschaftliche Situation im damaligen Ingolstadt wird von Fleißer so geschildert: „Die Stadt kann nicht leben und nicht sterben seit ihr durch den Versailler Vertrag das Militär genommen wurde und alle Zubringerdienste für das Militär samt den Rüstungsbetrieben.“

aus: Gesammelte Werke Band 2: Eine Zierde für den Verein, S. 111


Die Fleißerstatuette steht seit 2011 vor dem ehemaligen Tabakwarenladen und wurde von der Bildhauerin Elisabeth Wagner aus Kiel geschaffen. Als Vorlage diente ein Foto Marieluise Fleißers im Mantel.


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