Das bereits im 15. Jahrhundert erbaute Haus wurde 1861 von Marieluise Fleißers Großvater, Andreas Fleißer, erworben und war Schmiede mit Schlosserei und Wagenbau. Eiserne Konstruktionen sowie große Vieh- und Kohlewagen wurden durch die Tür geschoben und haben sichtbare Spuren hinterlassen.
Im Laden mit Auslage wurden ab 1910 Werkzeuge und Eisenwaren für Haus und Garten, für das Handwerk und die Land- und Forstwirtschaft angeboten. Ältere Ingolstädter können sich noch an den Laden erinnern. Dieser befand sich bis 1946 im 1. Stock (1. Tür rechts) und war sozusagen in die Wohnung integriert.
Herzstück des Hauses war die Schmiede mit der gemauerten Esse und dem schweren Amboss.
Die Geräusche aus der Schmiede, das Hämmern auf dem Amboss war im ganzen Haus zu hören.
Marieluise Fleißer wird am 22. November 1901 hier in der Kupferstraße 18 geboren und eigentlich Luise Marie Fleißer genannt, der Spitzname war „Luis.“
Sie verbringt ihre Kindheit in diesem Haus in der Kupferstraße, ihrem „Kinderland“, geht ab 1907 in die Volksschule und anschließend in die Töchterschule des Klosters Gnadenthal. Bereits dort fallen ihre außergewöhnliche Begabung und Fantasie auf. Sie spielt für die Nachbarskinder Theater und verlangt 1 Pfennig Eintritt.
„Die Kupferstraße war eine schöne Straße zum Spielen, oben bei der Oberen Pfarr war sie durch die Konviktkaserne abgeschlossen, …“